Berlin, den 27.01.2021. Zum heutigen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus gedenkt die AWO der millionenfach Verfolgten und Ermordeten.
Dazu erklärt Jens M. Schubert, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes: „Die Geschichte zeigt: Rechte Ideologie taucht nicht unerwartet und plötzlich auf. Sie bahnt sich über lange Zeit ihren Weg an die Macht, indem sie Unsagbares sagbar macht und Undenkbares scheinbar normal. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine solche Verrohung, die den Weg für noch Schlimmeres ebnet, wieder geschieht. Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten, ist deshalb nicht nur unsere historische Verantwortung. Das Erinnern ist ein politischer Akt mit Bedeutung für die Gegenwart: Es zeigt uns die unbedingte Pflicht zum Handeln und geht mit dem Appell einher, überall und jederzeit Haltung und Zivilcourage zu zeigen. Dieser Tag ist uns Mahnung, dass Demokratie und unverbrüchliche Menschenrechte von uns allen Tag für Tag geschützt werden müssen.“
Der AWO Bundesverband nimmt jedes Jahr an der Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen teil und legt am AWO-Mahnmal im Kommandanturgarten und der Station Z einen Kranz nieder. Auf Grund der Pandemie ist in diesem Jahr das persönliche Gedenken nicht möglich. Die Gedenkstätte begeht den Gedenktag stattdessen online. Mehr Informationen gibt es auf der Website zur Veranstaltung der Gedenkstätte.
Für die AWO ist das Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein zentraler Bestandteil ihrer Identität. Parteien, Organisationen oder Gruppierungen, die rassistisch motivierte Straftaten verüben, die die Menschenwürde verletzen, eine Wesensverwandtschaft mit der Ideologie des Nationalsozialismus aufweisen und unsere demokratischen Wertevorstellungen gefährden, lehnen wir entschieden ab.
Quelle: AWO Bundesverband
Holocaust-Gedenktag in Dortmund
Anstelle einer großen zentralen Veranstaltung durch die Stadt Dortmund wird pandemiebedingt in diesem Jahr der Gedenktag etwas anders gestaltet. In verschiedenen Stadtteilen werden Vertreter*innen der Stadtgesellschaft zwar Kranzniederlegungen vornehmen, um die Erinnerung in Dortmund auch sichtbar zu machen - aber zumeist ohne Gäste und Publikum.
Nur das „Bündnis Dortmund gegen Rechts“ lädt zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung ein, und zwar zum Gedenkstein an der Ecke Weißenburgerstraße / Gronaustraße. Hier wurden 150 Sinti vom ehemaligen Ostbahnhof nach Auschwitz deportiert. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr mit Reden, Musik und dem Niederlegen eines Gestecks – in Zeiten von Corona nicht nur mit Anstand, sondern auch mit Abstand.
Film ersetzt Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust
Pandemiebedingt kann das zentrale Gedenken der Stadt Dortmund in diesem Jahr nicht wie gewohnt ablaufen, daher bietet die Stadt einen Film als Alternative.
Geplant war eine Veranstaltung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte, in dem parallel die Ausstellung "Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung" hätte eröffnen sollen. Die Ausstellung wurde verschoben, da das Museum coronabedingt geschlossen ist.
Um ein Gedenken dennoch zu ermöglichen, hat sich der Vorbereitungskreis entschlossen, einen Film zu produzieren. Gedreht wurde er im ehemaligen Dortmunder Polizeigefängnis, der heutigen Gedenkstätte Steinwache. In unmittelbarer Nähe der Steinwache nahmen vor genau 79 Jahren Deportationen der jüdischen Bevölkerung aus Dortmund ihren Anfang.
Quelle: Stadt Dortmund
Fußballmuseum zeigt zum Holocaust-Gedenktag neue Wanderausstellung im Digitalformat
Das Deutsche Fußballmuseum zeigt zum internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust am Mittwoch (27.1.2021) Auszüge seiner neuen Wanderausstellung „Im Abseits. Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ als Digitalformat auf seiner Website. Vorgestellt werden die Lebensgeschichten von elf jüdischen Fußballspielern, die in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur Opfer des NS-Terrors wurden und nach dem Holocaust in Vergessenheit gerieten.
Mit der Wanderausstellung startet das Deutsche Fußballmuseum seinen Themenschwerpunkt zum jüdischen Fußball im Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die digitale Ausstellungseröffnung wird mit dem Online-Vortrag „Antisemitismus im Fußball“ von Micha Neumann am Donnerstag (28.1.2021) flankiert. Beginn der digitalen Veranstaltung, die in Kooperation mit der LAG Fanprojekte NRW und der Initiative „!Nie wieder. 17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ stattfindet, ist um 19 Uhr.
Museumsdirektor Manuel Neukirchner: „Am Holocaust-Gedenktag wird Corona das geschlossene Deutsche Fußballmuseum nicht zum Schweigen bringen. Wie schon in den vergangenen Jahren werden wir an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes erinnern. Doch Erinnerung ist nichts für Gedenktage allein. Erinnerung ist jeden Tag. Daher bildet unsere neue Wanderausstellung auch nur den Anfang für eine ganze Reihe von Beiträgen und Veranstaltungen zum Thema Fußball und Antisemitismus in diesem Jahr. Wir wollen ebenso die noch viel zu wenig beachtete Pionierleistung jüdischer Fußballspieler und Funktionäre zu Beginn des 20. Jahrhunderts herausstellen. Diese Zusammenhänge in inhaltlichen Formaten aufzuarbeiten, ist längst überfällig.“
Nach dem Ende der allgemeinen Corona-Beschränkungen wird die Wanderausstellung „Im Abseits. Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ mit begleitenden Beiträgen und Inhalten landesweit in Schulen und Bildungseinrichtungen zu sehen und ebenso Bestandteil des Bildungsprogramms im Deutschen Fußballmuseum sein.
Quelle: Deutsches Fußballmuseum