Dortmunder EQUAL PAY DAY

20.03.2019

Foto: Alexander Völkel

Nur die Liebe zählt?!

Unter diesem Motto zogen gut 200 Dortmunder*innen am 18.03.2019, dem Equal Pay Day, begleitet von Samba-Rhythmen durch die Innenstadt, verteilten Flugblätter und Postkarten, auf denen der immer noch währenden Missstand der Bezahlung von Frauen zu lesen war: 21 Prozent weniger Gehalt als die Männer erhalten sie in Deutschland, leisten 20 Prozent mehr unbezahlte Arbeit als die Männer, erhalten fast die Hälfte weniger Rente als die Männer – und diese Wirklichkeit wird staatlich unterstützt durch das Steuersystem.

Der einstündige Marsch startete und endete am Rathaus, die Veranstaltung ging in der Bürgerhalle weiter. Fast 40 Organisationen und Bündnisse, Parteien und Verbände, darunter die AWO, hatten unter der Koordination des städtischen Gleichstellungsbüros das Programm zum Equal Pay Day organisiert  und unterstützt. Die Gleichstellungsbeauftragte Maresa Feldmann begrüßte während des Essens namentlich die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger, die SPD-Landtagsabgeordnete Anja Butschkau und die DGV-Vorsitzende Jutta Reiter. Nach ihrer Einführung ins Thema  - bereits Mädchen erhalten laut einer Studie weniger Taschengeld als gleichaltrige Jungs – gab Feldmann an Nicola Stroop weiter, die dem Publikum erläuterte, warum das Ehegattensplitting bei der Einkommenssteuer zur schlechteren finanziellen Lage der Frauen beiträgt.

Waren und sind beide Ehepartner*innen erwerbstätig, wählt die Frau wegen ihres meist  niedrigeren Gehalts, die Steuerklasse 5, eine Steuerklasse, in der sie viel Steuern zahlen muss. Dafür ist das Nettogehalt des Mannes in der Steuerklasse 3 sehr viel höher. Nur bemessen sich die so genannten Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Krankengeld und Mutterschaftsgeld nach dem Nettolohn, sind also viel geringer, als wenn sie die Lohnsteuerklasse 4 gewählt hätte. Wem nütze das Ehegattensplitting, fragte die Referentin. „Nur den Reichen. Aber die brauchen keine finanzielle Unterstützung von uns allen. Da gibt’s andere.“

Wie wenig die Ungleichheit von Mann und Frau im Alltag, in Lehre und Forschung, beim Verdient und im Ehrenamt präsent ist, zeigte der anschließende Kurzfilm, in Auftrag gegeben vom Aktionsbündnis und unter Mitwirkung einiger Aktionsbündnisfrauen: „Was sagen Sie dazu?!“, wurden Dortmunder*innen gefragt, die einen Zettel aus dem roten Hut gezogen hatten und darauf Daten lasen wie „Männer erklären uns die Welt: Und über 80 Prozent aller Expert*innen im deutschen Fernsehen sind männlich“ oder „48,5 Prozent – also fast die Hälfte – aller in Deutschland eingeschriebenen Studierenden sind weiblich. Allerdings sind nur 24 Prozent aller Professuren mit Frauen besetzt.“ Das Ergebnis der Umfrage in einem Satz: Das muss sich ändern.

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